Die Nachwuchsgewinnung stellt für die Abteilung Frauenfußball des FC Erzgebirge Aue ein ganz wichtiges Thema dar. Zumal von einer Euphorie längst nichts mehr zu spüren ist.
Von Ralf Wendland
erschienen am 16.12.2015
Aue. Früh übt sich, wer einmal eine gute Fußballerin werden will. Und die vierjährige Elis Unger aus Aue will das offensichtlich. "Elis spielt sehr gern mit dem Ball und ist aktiv. Da haben wir gedacht, wir schauen uns das einfach mal an. Es gibt ja nicht ganz so viele Möglichkeiten für die Kinder, sich mal so richtig auszupowern", sagte Astrid Unger, die mit ihrer Tochter das Schnuppertraining der Frauenfußball-Abteilung des FC Erzgebirge besuchte.
Ihre Beobachtungen fielen positiv aus "Ich bin etwas überrascht, dass doch so viele Mädchen Fußball spielen, und finde es schön, wie man sich um die Kinder kümmert und auf sie eingeht." Auch Elis wirkte sichtlich glücklich. Genau auf solche Kinder, die Spaß an der Bewegung und am Umgang mit dem Fußball haben, bauen die FCE-Verantwortlichen. Das Schnuppertraining lockte letztlich neun Mädels an. "Die Euphorie ist nicht mehr so groß wie vor zehn Jahren", räumte Abteilungsleiter Uwe Wappler ein. Da gab es noch einen Ansturm.
Heute sei es schwierig, alle Altersklassen zu besetzen. Zuletzt zum Beispiel gab es in Aue kein weib- liches Bambini-Team mehr. Dieses soll jetzt wieder aufgebaut werden. Dafür wurde auch das Schnupper-training genutzt. "Wenn von unten keine Spielerinnen mehr nach- rücken, wird es irgendwann eng", sagt Wappler. Zwar sei der Weg bis in die Frauen-Elf lang, aber machbar. Für die Regionalliga-Mannschaft ist die zweite Vertretung ein wichtiger Pool. Da gibt es laut Wappler einige hoffnungsvolle Talente. Und aus dem Team der B-Juniorinnen nennt der Abteilungsleiter unter anderem Liesbeth Michael, die großes Potenzial habe.
Dorit Wieden hat von 1982 bis 2003 selbst aktiv gespielt und ist seit 1995 auch als Trainerin tätig. Die 47-Jährige betreut die Bambini. "Die Kleinsten lernen die Grundlagen. Das ist allerdings kein stures Fußballtraining. Vielmehr sind es Lauf-, Ball- und Fangspiele. In dem Alter geht es darum, die koordinativen Fähigkeiten zu schulen, Beweglichkeit und Geschicklichkeit zu fördern, dafür zu sorgen, dass die Kinder ein Gefühl für den Ball bekommen." Trainiert wird mittwochs von 16.30 bis 18 Uhr in der Turnhalle der Albert-Schweitzer-Schule in Aue. Da sind interessierte Eltern mit ihren Töchtern jederzeit willkommen, um sich selbst ein Bild zu machen.